Die Spendenaktion zur Orgelrettung

 

Als im Jahre 1998 plötzlich schwere Korrosionsschäden an der wertvollen Denkmalorgel der Kilianikirche sichtbar wurden und der erhebliche Umfang der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen offenbar wurde, wurde eine breit angelegte Spendenkampagne gestartet.

"Damit dem Bleifraß der Appetit vergeht"

Plakat der Spendenkampagne zur Orgelrettungsaktion (1998-2004)
Grafik: Sabine Schmithals

 

Unter dem Titel "Damit dem Bleifraß der Appetit vergeht" wurden in den Jahren der Orgelsanierung zahlreiche begleitende Aktionen durchgeführt, die letzten Endes - in der Summe vieler kleiner privater Spenden - zu einem sehr beachtlichen Spendenergebnis von über 400.000 DM führten.

Bemerkenswert war dabei auch der Umstand, dass sich nicht nur die Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Höxter, sondern Menschen aller Konfessionen aus Höxter und Umgebung für dieses Projekt stark engagierten. Dies ist sicherlich auch eine Folge der Tatsache, dass die Arbeit im Musikalischen Zentrum Höxter ausdrücklich übergemeindlich und überkonfessionell ausgerichtet ist.

  Ausführlicher Artikel zur Spendenkampagne (aus der Orgelfestschrift)

 

Eine Pfeife aus dem sehr alten Brustwerk der Kiliani-Orgel (vom Anfang des 17. Jahrhunderts), die durch die Korrosion bereits in zwei Teile auseinandergefallen war (Befund 1998).

Man erkennt das typische weiße Pulver, das sich als Korrosionsprodukt innen in den Pfeifen bildet. Wenn von außen etwas erkennbar wird, ist der Schaden schon sehr weit fortgeschritten.

 

Eine der historischen Pfeifen nach der Restaurierung durch die Firma Klais im Jahre 2004.

Schadhafte Stellen sind durch neues Material ersetzt worden. Deutlich erkennbar die unterschiedliche Qualität der Lötnähte von 1962 (grob) und 2004 (fein)

 

 

Das Aquarell "Die Barockorgel in der Kilianikirche Höxter" von Karl-Heinz Weinstock (Juni 2000)

In künstlerischer Freiheit hat der Maler zwar das zu dieser Zeit noch in der Brüstung eingebaute Rückpositiv aus den 60er Jahren gemalt, das Hauptgehäuse aber trotzdem vor den Gewölbebogen platziert, so wie es bei der Restaurierung dann realisiert wurde. Beides gleichzeitig wäre aufgrund der Platzverhältnisse in der Realität nicht möglich gewesen.

Dieses Kunstwerk wurde zugunsten der Orgelrettung versteigert und hängt seither in einer Praxis des St. Ansgar-Krankenhauses in Höxter.